Nachdem wir im letzten Jahr die Möglichkeit erhielten, testweise dänische Ligaluft zu schnuppern, war für unser Team sofort klar, dass wir 2022 ein eigenes FYC-Team in die 2. Liga bringen wollten. Doch der Weg dahin war weit.

Eine Herausforderung, welche ohne ein eigenes Trainingsboot recht ambitioniert erschien. Doch wir fanden viele Unterstützer unter euch und viele interessierte und talentierte Segler in unseren Reihen.

Über Winter wurden zwei C55er im Wasser gelassen, um uns eine Trainingsmöglichkeit zu geben und um gezielt Matchrace-Situationen einstudieren zu können. Diese sind bei den extrem kurzen Rennen mit jeweils nur 7 bis 8 Kontrahenten auf dem Wasser neben Bootshandling und Bootsspeed oft rennentscheidend. Die Trainings an den kalten Wintertagen waren daher sehr wichtig für uns.

Schon im letzten Herbst und im März/April dieses Jahres wurde uns eine J70 von Dansk Sejlunion bereitgestellt. So konnten wir auch etwas J70-Bootshandling üben und konnten etwas vorbereiteter nach Kopenhagen anreisen.

Am 26.05.22 war es endlich so weit und der FYC startete in Kopenhagen in seine erste Sejlsportsliga-Saison. Auf diesen Moment haben wir lange hingearbeitet.

Im Hafen erwarteten uns 8 nagelnagelneue J70-Boote und 22 teils hochrangig besetzte weitere Teams. Einige waren mit olympischem Edelmetall und Weltmeistertiteln im Matchrace geschmückt, andere Wildcard-Teams wurden durch Segler aus der 1. Liga verstärkt. Kein leichter Auftakt für uns. Auch Rasmus wollte sich mit besonderer Stärke zeigen. Am Donnerstag waren in Böen 30 Knoten und für Freitag bis zu 34 Knoten angesagt.

Mit entsprechendem Respekt schauten wir auf die Regattabahn und sahen, dass die Teams des ersten Starts reihenweise mit den Genackern in die Sonne schossen. Dies blieb auch dem Wettfahrtleiter nicht verborgen und so zog er die Flagge Whisky um zu signalisieren, dass ab dem 2. Start (unserem ersten Lauf) kein Genacker mehr gefahren werden durfte.

Bei den starken Winden entschieden wir uns, einen Luvstart zu machen, um frei zu bleiben und notfalls nach rechts freischlagen zu können. Wir platzierten uns zwar etwas zu hoch, konnten aber die sich auftuende Lücke an der Startlinie nutzen und als erstes Schiff in Luv 7 Sekunden nach dem Startschuss die Linie queren. Hierdurch war das Lee-Feld etwas vor uns. Die stark drehenden Fallböen peitschten über das Wasser und alle Boote schossen immer wieder an der Kreuz in den Wind. Das Feld rückte durch einen Rechtsdreher auf wenige Meter zusammen. An der ersten Luvmarke trennten uns, an Position 4 liegend, 11 Sekunden zum auf dem ersten Platz liegenden Team Thurø. Über den rechten Downwindkurs sahen wir bessere Windböen ziehen, so rundeten wir zeitgleich mit dem an Platz 3 liegenden Team KAS die rechte Tonne des Gates und segelten konsequent die Winddreher mit. Oben an der zweiten Luvmarke setzten wir auf eine Rechtsrückkippe und holten kurz vor der Luvmarke so auch Lynæs ein, welches uns auf Steuerbordbug kommend Wegerecht geben musste. Wir rundeten als zweites Boot hinter Thurø das Fass und gaben den zweiten Platz bis zum Ziel nicht mehr her. Der Einstieg in die erste Ligaserie war geglückt.

Im zweiten Flight gewannen wir, in Luv liegend, den Start. Den Lauf konnten wir gewinnen, so dass wir nach zwei Rennen insgesamt gar auf Platz drei lagen. Leider folgte im dritten Rennen ein schlechterer Start und mit einem siebten Platz ein entsprechendes Ergebnis. Der erste Platz im vierten Rennen konnte diesen und den sechsten Platz im 5. Rennen des Tages nicht gänzlich ausgleichen, so dass wir am Ende des ersten Wettfahrttages auf Platz 8 landeten, jedoch nur drei Punkte hinter dem 3. und 4 hinter dem 2. Platz. Ein Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sein konnten, an dem wir aber auch unsere Schwächen erkennen konnten. Für den zweiten Tag nahmen wir uns daher vor, aggressiver zu starten. Es folgten bei wechselhaften Starkwind-Bedingungen und Hagelböen zwei zweite und zwei vierte Plätze, so dass wir am Ende unseren 8. Platz vom Vortag nicht verbessern konnten. Unter den sieben besser platzierten Teams waren drei Wildcards, welche in der Saisonwertung nicht berücksichtigt werden. Gewinnen konnte das Team Lygum

Wir blicken glücklich auf den ersten Liga-Spieltag des FYC zurück.

Ein solches Ergebnis wäre nicht ohne die Unterstützung vieler Helfer unter euch so gelungen.

Vielen Dank, dass wir unseren FYC in der dänischen Liga für euch alle vertreten dürfen. Bei so viel Unterstützern wächst der Druck, dies auch weiterhin würdig tun zu müssen.

Wir freuen uns auf das nächste Event in drei Wochen in Ålborg.

Viele Grüße

Euer Liga-Team